Systemisches Coaching für Lehrer und Schulleitung
Wenn wir von Coaching sprechen, sprechen wir von einer Unterstützungs- und Beratungsarbeit im Kontext bestimmter Berufsgruppen, Arbeitsbereichen und Kontexten in Unternehmen. Allen gemeinsam ist, dass die die Beratung in Anspruch nehmende Person etwas ändern will.
Sie gesteht sich ein, an einem bestimmten Punkt in ihrem Leben nicht richtig vorwärts zu kommen, so als ob sie festgehalten würde von alten Mustern, Strukturen und Glaubenssätzen.
Hier kann es hilfreich sein, die unterschiedlichen Ebenen der problembehafteten Situation, seien es die Arbeitskolleg*innen, die Chefstruktur, die Lehrsituation, die Elternproblematik oder einzelne besonders verhaltensauffällige Schüler*innen anzuschauen und Klarheit hinein zu bringen.
Immer aber ist es sinnvoll, die Strukturen der eigenen Geschichte mit einzubeziehen.
Kennen wir die uns so belastende Situation vielleicht schon länger, kehrt sie immer wieder oder haben wir Angst den ständigen Problemen nicht Stand halten zu können? Dann sind wir aufgefordert, unsere Stärken zu aktivieren und alte Verhaltensmuster und -strukturen aufzulösen, sie zu transformieren. Dies kann in einer Einzelsupervision, einem Coaching, einer Team- oder Organisationsberatung erfolgen.
Vielleicht ist es aber auch erforderlich, den Kontext Schule in Beziehung zu setzen zum Feld der Kinder- und Jugendhilfe oder der Aus- und Weiterbildung. Alle Systeme beeinflussen sich gegenseitig und erfordern eine hohe Professionalität im Rahmen von Leitung und Führung von Mitarbeiter*innen.
Wenn wir uns mit einem System näher beschäftigen, stellen wir oft fest, dass wir nur bestimmte Aspekte sehen und bewerten, so als ob wir eine bestimmte Brille aufhaben. Eine andere Person würde die gleiche Situation anders einschätzen. Sie schaut mit ihrer Brille, oder anders gesagt, aus ihrem Familiensystem heraus auf die Situation. Umso wichtiger ist es dann alle Ebenen und Strukturen des Systems und alle Akteure innerhalb und außerhalb des Systems näher zu betrachten, zu würdigen und Stärken und Ressourcen für Lösungen zusammen zu tragen.
Hier kann es sinnvoll sein, mit einem Aufstellungsbrett zu arbeiten oder einen Aufstellungstag zu organisieren. Beides ermöglicht einen detaillierten Blick auf die eigene Rolle und Handlungsmöglichkeiten im System.
Eine systemische Organisationsberatung dient dazu alle Parameter eines komplexen Systems zu erkennen und vielleicht in eine neue Ordnung zu bringen. Im folgenden habe ich ein
Schaubild entwickelt, welches die wichtigsten Träger im Kontext Schulverweigerung und Kindeswohlgefährdung abbildet. Es dient zur Orientierung, da es alle am Prozess Beteiligten erfasst und in Zusammenhang setzt.
Das dazu gehörige Fachbuch zum Thema „Schulverweigerung. Bildung, Arbeitskraft, Eigentum“ ist im Herbst 2017 im Juventa Verlag erschienen. Das Buch eignet sich für Studierende der Sozialen Arbeit oder Pädagogik, für Praktiker*innen und Expert*innen und wurde von einem Autor*innenteam geschrieben, welches sich mit den vielschichtigen Aspekten von Schulverweigerung auseinandersetzt.
Meinen eigenen Beitrag „Schulverweigerung u. Kindeswohlgefährdung“ können Sie als Leseprobe unter
Qualitätsentwicklung/Fachbeiträge Recht/Publikation Fachbuch Schulverweigerung
einsehen.